Immer wieder bekomme ich Nachrichten wie diese:
„Kann ich wechseln? Ich glaube, das ist nichts für uns. Wir werden da nicht mithalten können. Wir hängen ja jetzt schon hinterher.“
Solche Gedanken sind völlig normal – aber sie basieren meist auf einem Missverständnis.
Denn glaub mir: Das ist der falsche Ansatz.
Worum es im Training wirklich geht
Niemand muss irgendwo mithalten können.
Niemand muss perfekt funktionieren.
Und schon gar nicht muss dein Hund – oder du – innerhalb kürzester Zeit „liefern“.
Ein Kurs hat Ziele und ein bestimmtes Thema, ja. Aber es geht nicht darum, nach drei Wochen alles perfekt zu beherrschen. Gerade in Anfängerkursen zählt etwas ganz anderes:
eine stabile, sichere Grundlage, auf der ihr als Team aufbauen könnt. Nicht höher, schneller, weiter – sondern ruhig, sinnvoll und mit Blick auf den einzelnen Hund.
Ich bin jedes Mal begeistert, wenn ich die erste Stunde mit der letzten vergleiche. Die Entwicklung, die Sicherheit, das gegenseitige Vertrauen – das ist es, was zählt, nicht, wie schnell jemand anderes etwas lernt.
Wenn etwas nicht passt – liegt es selten an euch
Nicht immer ist der Kurs selbst das Thema. Manchmal ist es schlicht und einfach die Gruppenzusammenstellung.
Ein Beispiel:
Eine kleine, ruhige Gruppe kann für manche Hunde der perfekte Lernraum sein – besonders für sensible oder schnell gestresste Tiere. In so einem Umfeld lernen sie viel leichter, weil niemand sie ständig bedrängt oder durch unkontrolliertes Herumrennen stört.
Weitere Gründe, warum wir manchmal zu einem Wechsel raten:
dein Hund ist sehr jung und profitiert von einem langsameren Aufbau
dein Hund ist sehr reizempfindlich und braucht mehr Abstand
du fühlst dich in einer bestimmten Gruppe unwohl – und das überträgt sich auf dein Training
dein Hund hat andere Trainingsziele als die Gruppe
du brauchst mehr Anleitung oder ein ruhigeres Lernumfeld
Unser Ziel ist es, die bestmögliche Lernumgebung für jedes Mensch-Hund-Team zu schaffen. Und das bedeutet manchmal, Gruppen zu wechseln – nicht, weil ihr „nicht gut genug“ seid, sondern weil ihr etwas anderes besser nutzen könnt.
Euer Tempo ist das richtige Tempo
Bei uns steht im Vordergrund, dass du lernst, im Tempo deines Hundes zu trainieren.
Dass du seine Signale erkennst.
Dass du auf seine Bedürfnisse eingehst.
Und dass ihr gemeinsam langsam, aber sicher, zu einem Team wachst, das einander versteht.
Ziele sind wichtig – aber sie müssen erreichbare Ziele sein. Was wir anstreben, sind:
ein ansprechbarer Hund, der kleine Signale umsetzen kann
ein Hund, der trotz anderer Hunde am Platz bei dir bleibt
eine stabile Bindung, die sich im Alltag spürbar zeigt
Vertrauen – in beide Richtungen
Reden hilft – wirklich!
Wenn du das Gefühl hast, dass „etwas nicht passt“, dann sprich uns immer an.
Nur so können wir erklären, warum wir etwas auf eine bestimmte Weise aufbauen, welche Überlegungen dahinterstehen und wie wir gemeinsam Unsicherheiten aus dem Weg räumen können.
Denn nur, wer versteht, warum etwas so gemacht wird, kann es auch sicher umsetzen.
Und am Ende geht es darum, dass du stolz bist – auf dich, auf deinen Hund, auf euren Weg.
