Viele Hundehalter:innen kennen es: Kaum ist man draußen, steckt die Hundenase tief im Boden, und im nächsten Moment fliegen schon die Erdklumpen. Für uns Menschen manchmal lästig – für den Hund dagegen ein völlig normales Verhalten!
Buddeln gehört zur Natur des Hundes. Wer versteht warum Hunde graben, kann dadurch besser damit umgehen, sowie dieses Verhalten sinnvoll lenken.
Warum Hunde buddeln
Das Buddeln ist ein instinktives Verhalten, das tief in der Entwicklungsgeschichte des Hundes verwurzelt ist. Schon Wildhunde, Wölfe und Füchse graben – aus verschiedenen Gründen. Auch unsere Haushunde haben dieses Verhalten behalten.
Hier sind einige typische Motive:
Suche nach Beute: Besonders Hunde mit jagdlicher Veranlagung buddeln, weil sie Mäuse, Maulwürfe oder andere Tiere unter der Erde wittern.
Kühlung oder Schutz: Manche Hunde graben sich im Sommer eine kühle Kuhle oder im Winter einen geschützten Platz.
Verstecken von Schätzen: Knochen, Spielzeug oder Kauartikel werden gern „vergraben“ – ein Überbleibsel aus dem Instinkt, Vorräte zu sichern.
Stressabbau: Buddeln kann eine Art Ventil sein. Viele Hunde bauen dabei innere Spannung ab, ähnlich wie Menschen, die zum Beispiel nervös mit dem Fuß wippen.
Langeweile: Buddeln kann eine willkommene „Beschäftigungstherapie“ sein, die zudem selbst belohnend ist.
Nachahmung oder Übersprungshandlung: Manche Hunde buddeln einfach, weil andere es vormachen – oder weil sie in einer aufregenden Situation keine andere Handlung finden.
Wann Buddeln problematisch werden kann
An sich ist Buddeln völlig unbedenklich. Es kann jedoch zum Problem werden, wenn der Hund:
exzessiv gräbt – sich stark hineinsteigert und kaum mehr ansprechbar ist.
dabei Dinge zerstört (z. B. Rasen, Blumenbeete oder Teppiche)
In diesen Fällen lohnt es sich, genauer hinzuschauen:
Fehlt Auslastung? Ist der Hund gestresst oder überdreht?
Was du tun kannst
Statt Buddeln zu verbieten, hilft es, das Verhalten in Bahnen zu lenken. Hier ein paar Ideen:
Erlaubte Buddelstellen schaffen:
Richte deinem Hund im Garten oder auf dem Spaziergang eine „Buddelecke“ ein – ein Sandkasten oder eine bestimmte Stelle, an der er nach Herzenslust graben darf. – Wichtig! Auf dem Spaziergang die Löcher wieder schließen, damit sich keiner verletzen kann.Buddelspiele
anbieten:
Verstecke Leckerchen oder Spielzeug in einem Sandkasten, unter Handtüchern oder in Decken. So darf dein Hund graben, ohne Schaden anzurichten.Bedürfnisse erfüllen:
Achte darauf, dass dein Hund genug körperliche und geistige Auslastung bekommt.Alternativen anbieten:
Kauartikel, Schleckmatte oder Schnüffelspiele bieten eine alternative um Stress zu bewältigenRuhe fördern:
Wenn dein Hund sehr aufgeregt buddelt, kann das ein Zeichen von Überspannung sein. Ruheübungen und Entspannungssignale helfen, das Erregungslevel zu senken.
Tipp: Nicht jedes Loch ist ein Problem
Manchmal lohnt es sich, einfach mal fünf Minuten lang zuzusehen. Hunde haben beim Buddeln oft sichtlich Freude – und dürfen das auch!
Solange es niemanden stört und dein Hund sich nicht übermäßig hineinsteigert, ist Buddeln eine großartige, natürliche Beschäftigung, die Stress abbaut und Glückshormone freisetzt.
Wie du es schaffst das dein Hund beim buddeln ansprechbar bleibt, siehst du in diesem Video!
Fazit
Buddeln ist kein „Fehlverhalten“, sondern ein normales, artgerechtes Verhalten. Statt es zu verbieten, sollten wir verstehen, was dahintersteckt – und Wege finden, wie der Hund seinem Bedürfnis kontrolliert nachgehen darf.
Ein Hund, der ab und zu buddeln darf, ist oft zufriedener, entspannter und ausgeglichener.
Denn am Ende gilt: Ein bisschen Erde unter den Pfoten gehört zum Hundeglück einfach dazu. 🐾
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